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Arten von Ausschlag: Von Punkten und Flecken bis zu roten Quaddeln über Nacht

19. November 2025

Plötzlich sind sie da: rote Punkte, juckende Quaddeln oder Flecken auf der Haut. Ein Ausschlag kann viele Formen annehmen und verschiedene Ursachen haben – von harmlosen Allergien bis hin zu ansteckenden Infektionen. Doch wann ist ein Hautausschlag gefährlich? Und was hilft schnell gegen Juckreiz und Rötungen?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Arten von Ausschlag es gibt, wie Sie sie erkennen und was Sie selbst tun können.

Was ist ein Hautausschlag?

Ein Hautausschlag (medizinisch: Exanthem) ist eine sichtbare Veränderung der Haut. Er kann sich als rote Punkte, Flecken, Quaddeln, Pusteln oder Bläschen zeigen. Ausschläge können überall am Körper auftreten: im Gesicht, am Bauch, an den Beinen oder am Rücken. Manchmal jucken oder nässen sie.

Ausschläge haben eine ganze Reihe möglicher Ursachen und Varianten. Sie können örtlich beschränkt oder über den Körper ausgebreitet sein und zum Beispiel durch Allergien, Medikamente oder Infektionen ausgelöst werden.

Typische Merkmale eines Hautausschlags sind:

  • Rötungen, Schwellungen oder Erhebungen der Haut
  • Juckreiz, Brennen oder Schmerzen
  • Trockene, schuppige oder nässende Stellen
  • Plötzliches Auftreten oder schleichende Ausbreitung

Arten von Ausschlag und mögliche Ursachen

Hautausschläge sehen nicht immer gleich aus. Je nach Auslöser unterscheiden sie sich in Form, Farbe und Verteilung.

1. Rote Punkte oder Flecken

Wenn Sie kleine, rote Punkte oder flächige Rötungen auf der Haut feststellen, ohne dass Erhebungen bestehen, ist die Ursache oft eine der folgenden:

  • Allergische Reaktion (z. B. auf Lebensmittel, Medikamente, Kosmetik)
  • Infektionen (z. B. Masern, Röteln, Scharlach)
  • Hitzebedingt (Schwitzurtikaria)
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus mit Schmetterlingserythem im Gesicht)

Beispiele:

  • Bei Masern beginnen die Flecken im Gesicht und breiten sich über den Körper aus.
  • Bei Allergien treten die Punkte oft an Kontaktstellen auf (z. B. Hände, Arme).
  • Scharlach entsteht durch eine Infektion mit Streptokokken und äußert sich durch rote Flecken, meist zuerst im Gesicht (siehe Bild). Es tritt am häufigsten bei Kindern auf.
Scharlach Hautausschlag auf der Wange eines Kindes
Quelle: wikipedia.org; Lizenz: CC BY 2.5, Alicia Williams

Rote Flecken an den Beinen können ebenfalls verschiedene Ursachen haben:

  • Allergien (z. B. gegen Cremes, Rasierer, Insektenstiche)
  • Durchblutungsstörungen (z. B. Krampfadern)
  • Infektionen (z. B. Borreliose nach Zeckenstich)
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Vaskulitis)
  • Pilzinfektionen (z. B. Fußpilz)

Wenn die Flecken schmerzen, sich ausbreiten oder Fieber auftritt, sollten Sie ärztliche Hilfe nicht verzögern. Das Gleiche gilt bei Verdacht auf Borreliose (Wanderödem nach Zeckenstich).

2. Rote Quaddeln über Nacht oder ganz plötzlich

Quaddeln sind rötliche oder blasse Flecken auf der Haut, die leicht erhöht sind. Oft jucken sie stark.

Sie erinnern an Mückenstiche und können innerhalb von Minuten entstehen und wieder verschwinden.

Eine häufige Ursache von Quaddeln sind Allergien (z. B. gegen Nahrungsmittel, Insektenstiche, Pollen). Sie können außerdem durch Kälte, Hitze oder Druck sowie durch Stress oder Infektionen entstehen.

Besonderheit: Quaddeln können auch im Rahmen eines anaphylaktischen Schocks auftreten. In diesem Fall muss sofort ein Notarzt gerufen werden!

Das Auftreten solcher Quaddeln wird als Urtikaria oder “Nesselsucht” bezeichnet (siehe Bild). Sie kann akut (bis zu sechs Wochen) oder auch chronisch auftreten. Behandelt wird die Nesselsucht oft mit Antihistaminika.

Urtikaria auf dem Rücken eines Patienten, rote Quaddeln und Hautausschlag sichtbar
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/, Sussman G et al., University of Toronto, Medicine, Toronto, ON Canada

3. Bläschen oder Pusteln

Mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen oder eitrige Pusteln deuten meist auf eine Infektion hin. Mögliche Ursachen sind:

  • Herpes (Lippenherpes)
  • Windpocken oder Hand-Fuß-Mund-Krankheit (bei Kindern)
  • Bakterielle Infektionen (z. B. Impetigo)

Beispiel: Bei Gürtelrose bilden sich schmerzhafte Bläschen gürtelförmig am Rumpf (siehe Bild).

Gürtelrose (Herpes Zoster) mit typischem Hautausschlag und Bläschenbildung
https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=21505; Lizenz: Public Domain

4. Schuppen oder Krusten

Trockene, schuppige Haut oder gelbliche Krusten haben als mögliche Ursachen die Schuppenflechte (Psoriasis) oder Ekzeme (z. B. Neurodermitis, Kontaktekzem).

Ringförmige Flecken mit einem schuppigen Rand deuten oft auf eine Tinea-Infektion hin. Das sind Pilzinfektionen der Haut oder Nägel. Zum Beispiel:

  • Fußpilz (Tinea pedis)
  • Ringelflechte (am Körper, siehe Bild)
  • Infektion der Haare und Kopfhaut (Tinea capitis)
Tinea-Infektion mit typischen roten, runden Hautveränderungen auf dem Rücken
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tinea_corporis.jpg

Hautausschlag am Bauch: typische Auslöser

Ein Ausschlag am Bauch kann besonders unangenehm sein. Häufige Ursachen:

  • Allergien (z. B. gegen Gürtel, Kleidung, Waschmittel)
  • Schwitzurtikaria (durch Hitze oder enge Kleidung)
  • Infektionen (z. B. Gürtelrose, Pilze)
  • Kontaktekzem (z. B. durch Nickel in Jeansknöpfen)

Tipp: Tragen Sie lockere, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle.

Ansteckende Hautausschläge: Wann ist Vorsicht geboten?

Einige Hautausschläge sind hoch ansteckend und erfordern besondere Vorsicht. Dazu gehören:

  • Kinderkrankheiten: Masern, Röteln, Windpocken, Scharlach, Hand-Fuß-Mund-Krankheit
  • Pilzinfektionen: Fußpilz, Ringelflechte
  • Bakterielle Infektionen: Impetigo, Krätze
  • Virusinfektionen: Gürtelrose, Herpes

Bei Verdacht auf ansteckende Krankheiten (z. B. Masern, Windpocken) sollten Kinder nicht in die Kita oder Schule. Bei Gürtelrose sollte der Kontakt mit Schwangeren und Immunschwachen vermieden werden. Bei Krätze muss die Bettwäsche und Kleidung bei 60 °C gewaschen werden.

Bei Fieber, starkem Krankheitsgefühl oder schnellem Fortschreiten des Ausschlags, wenn der Ausschlag schmerzt, eitert oder sich entzündet, sollten Sie es zeitnah ärztlich abklären lassen. Bei Säuglingen oder Kleinkindern sollte bei Ausschlag nie gewartet werden und ärztliche Hilfe gesucht werden.

Was hilft gegen Ausschlag? Hausmittel und Apotheken-Tipps

Je nach Ursache können Sie einen Hautausschlag selbst behandeln oder lindern. Hier die besten Hausmittel und rezeptfreien Helfer aus der Apotheke:

Hausmittel bei Juckreiz und Rötungen

  • Kühlende Umschläge: Mit schwarzem oder grünem Tee, Kamille oder Quark.
  • Aloe Vera: Beruhigt die Haut, wirkt entzündungshemmend.
  • Haferflocken: Als Brei oder Badzusatz bei trockener, gereizter Haut.
  • Ringelblumensalbe: Unterstützt die Heilung bei leichten Entzündungen.

Aus der Apotheke

  • Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin): Bei allergischem Ausschlag oder Nesselsucht.
  • Kortisonhaltige Cremes: Kurzfristig bei starkem Juckreiz oder Ekzemen (nur nach Rücksprache mit Apotheker:in oder Ärzt:in).
  • Antimykotika (z. B. Clotrimazol): Bei Pilzinfektionen.
  • Zinksalbe oder Schüttelmixtur: Bei nässendem Ausschlag.
  • Desinfizierende Lösungen: Bei bakteriellen Infektionen (z. B. Octenisept)

Wichtig:

  • Kratzen Sie nicht am Ausschlag, um Entzündungen zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie enge Kleidung und aggressive Pflegeprodukte.
  • Bei anhaltenden oder schweren Symptomen immer den Arzt aufsuchen.

Wichtige Begriffe rund um Hautausschläge

Einen Ausschlag zum Beispiel am Telefon mit dem Hausarzt zubeschreiben, ist manchmal gar nicht so einfach. Hier finden Sie einen Überblick über hilfreiche medizinische Begriffe und ihre Bedeutungen, damit Sie die Art des Ausschlags richtig kommunizieren können beziehungsweise Aussagen von medizinischem Personal besser verstehen können.

BegriffBedeutung
Chronischer HautausschlagEin Ausschlag, der länger als 6 Wochen besteht oder immer wiederkehrt. Oft liegt hier eine Autoimmunerkrankung oder Allergie zugrunde.
EkzemEine entzündliche Hautreaktion (rötlich, juckend, schuppig, nässend)
ExanthemDer medizinische Fachbegriff für Hautausschlag
KrustenGetrocknete Flüssigkeit auf der Haut, gelblich oder bräunlich
PustelEin mit Eiter gefülltes Bläschen
UrtikariaNesselsucht = plötzlich auftretende, juckende Quaddeln
SchuppenAbgestorbene Hautzellen, die sich als weiße oder gelbliche Flocken von der Haut ablösen
VesikelEin mit klarer Flüssigkeit gefülltes Bläschen
PlaqueEine größere, flache Erhebung der Haut; oft schuppig oder gerötet
PruritusDer medizinische Fachbegriff für Juckreiz


Hautkrankheiten mit Ausschlag im Überblick

KrankheitBeschreibung
Urtikaria (Nesselsucht)Plötzlich auftretende, juckende Quaddeln (erhabene, rote Schwellungen), die an Mückenstiche erinnern. Sie können innerhalb von Minuten entstehen und wieder verschwinden.
Ansteckende HautausschlägeAusschläge, die durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden und auf andere Menschen übertragen werden können. z.B.: Masern, Röteln, Windpocken, Scharlach, Krätze, Ringelflechte, Fußpilz
Nicht-ansteckende HautausschlägeNeurodermitis, Schuppenflechte, Nesselsucht, Sonnenallergie
SonnenallergieEin juckender Ausschlag mit roten Flecken oder Quaddeln, der nach Sonneneinstrahlung auftritt.
SchwitzurtikariaKleine, juckende Quaddeln oder rote Punkte, die durch Schwitzen entstehen (z. B. nach Sport oder in heißen Umgebungen).
KontaktekzemEine entzündliche Hautreaktion nach Kontakt mit Reizstoffen oder Allergenen.
MedikamentenausschlagEin Ausschlag, der als Nebenwirkung von Medikamenten auftritt. Er kann wie Nesselsucht, rote Flecken oder sogar schwere Blasenbildung aussehen.


Fazit

Ein Hautausschlag kann viele Gesichter haben, von harmlosen roten Punkten bis hin zu ansteckenden Quaddeln. Wichtig ist, die Ursache zu erkennen und gezielt zu handeln. Mit den richtigen Hausmitteln und Produkten aus der Apotheke lassen sich viele Beschwerden gut lindern. Bei Unsicherheit oder schweren Symptomen hilft Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker weiter.